Aus dem Stadtrat

Redebeitrag im Stadtrat vom 05.10. 2009:

   1. Stellungnahme zum Jahresabschluss der EWG 2008

Kreisverband Alzey-Worms Ortsverband Alzey
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Vorschläge an die EWG

Position als kompetenter Ansprechpartner rund ums Thema Energie ausbauen

Die GRÜNEN machten anlässlich der Beschlussvorlage zum Jahresabschlusses der Energie- und Wasserversorgungsgesellschaft mbH (EWG) für 2008 einige detaillierte Anmerkungen und Vorschläge für die Geschäftstätigkeit der EWG

Hier der Redebeitrag der GRÜNEN im Stadtrat:


BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Stadtratsfraktion Alzey
Ratssitzung am 05.10.2009
TOP I/2 Jahresabschluss der Energie- und Wasserversorgungsgesellschaft mbH (EWG) für 2008
 

 Hier möchte ich auf zwei Kernsätze im Lagebericht eingehen:

 Ein weiterer Verlust an Großkunden beim Strom ist zu verzeichnen. Gleiches droht im Bereich Erdgas wegen der beginnenden Liberalisierung.

 D.h. die Haushaltskunden werden zunehmend wichtiger. Die EWG muss sich verstärkt um sie bemühen.

 Die Zeiten, in denen man einfach nur Gas, Strom und Wasser über die Theke schieben konnte sind vorbei.

 Die EWG muss sich zu einem kompetenten Ansprechpartner rund um das Thema Energie entwickeln. Stichwort: Ausbau der Dienstleistungstätigkeit.

 Das tut sie zur Zeit durch die BHKW-Projekte in der Kriemhilden- und Kurfürstenstraße. Hier erfolgt die Sicherung der Kundenbindung durch langfristige Lieferverträge für Wärme.

 Das tut sie, glaube ich auch, zur Zeit bei der Beratung des Verkehrsvereins zur Umrüstung von Glühbirnen auf LEDs bei der Weihnachtsbeleuchtung. Das hat ja ein Mitglied der Grünen initiiert.

 Diese Dienstleistungstätigkeit muss massiv ausgebaut werden:

 Einige Anregungen und Vorschläge:

 1. Das Wichtigste: Die EWG bietet Hauseigentümern den Einbau von Mini-BHKWs, z.B. des WhisperGens an. Zunächst in Wohnblocks, später bei vorhandener Technik, auch in Einzelhäusern.

    Evtl. auf Leasing-Basis.

     2. Energieberatung: Die EWG bietet Energieberatung vor Ort an, nach Vorbild des Stromsparladens Wiesbaden. Der Energieberater geht, bewaffnet mit Strommessgerät, abschaltbaren Steckerleisten, einem Thermometer für den Kühlschrank und dem Lampenkoffer gezielt in Privathaushalte. Vor allem auch in die von Hartz IV-Empfängern, um hier die Stromkosten zu senken. Dieses soziale Engagement bedeutet auch Imagegewinn für die EWG.

       An dieser Stelle danken wir für die unbürokratische Umsetzung unseres Antrags zum Lampenkoffer.

       3. Weiter zum Thema Energieberatung: Viele Hauseigentümer sind unsicher in Fragen der energetischen Sanierung. Wie hoch ist die Investition z.B. für eine Dämmung? Mache ich besser zuerst die Fenster? Viele sind damit überfordert, machen daher gar nichts. Auch hier könnte die EWG eine fundierte Beratung anbieten.

       4. Aktualisierung der Internetseite: Was man hier unter dem Link Energiesparen findet ist Stand Siebziger Jahre. Es ensteht der Eindruck: Das ist kein Thema, die EWG will möglichst viel verkaufen. Also schlagen wir die Überarbeitung dieser Seite vor. Dort sollten auch die Erfolge und Projekte im Bereich Erneuerbare Energien und Energieeffizienz präsentiert werden.

       Denn es gibt nicht nur Geiz-ist-geil-Kunden, sondern auch solche, die Wert auf Nachhaltigkeit legen. Und da könnte die EWG ein Problem von der anderen Seite bekommen. Ein Atomstromanteil von 25 Prozent ist für Viele unakzeptabel. Die Diskussion um die Verlängerung der Laufzeiten wird wieder Kunden verleiten, zu echten Ökostromanbietern zu wechseln. Schon die Pannenserie in Krümmel hat Lichtblick in Hamburg scharenweise neue Kunden beschert.

       Und auch hier droht nicht nur auf der Stromseite Konkurrenz. Lichtblick bietet ja im Raum Hamburg schon Gas an, das einen Anteil von 7 Prozent Naturgas aus eigenen Biogasanlagen enthält. D.h. der CO2-Ausstoß sinkt hier um diese Prozentsatz. Dieses Angebot will Lichtblick auf ganz Deutschland ausweiten.

       5. Stichwort „intelligente Stromzähler“ und gestaffelte Stromtrarife: So kann der Kunde selbst entscheiden, ob er die Waschmaschine zu Spitzenlastzeiten oder doch lieber Nachts zum günstigen Tarif laufen lässt.

       6. Noch ein Vorschlag zum Thema Wasserversorgung. In London haben Bgm Livingston und der Versorger Thames Waters auf den Unsinn beim Mineralwasser hingewiesen. Die kistenweise Anlieferung von Flaschenwasser verursacht rund 3 Prozent der CO2-Emissionen Londons. Hier könnte z.B. die EWG den Einsatz von Sodasprudlern thematisieren. im kundenmagazin thematisieren.

       Wir stimmen der Vorlage zu.

      (Jochen Hinkelmann)

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