Kreisverband Alzey-Worms

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Klaus Becker


Grüne Konkurrenz für Schrader


Pressemitteilung

(28.12.2000)

KREIS - Der Kreisverband der Grünen hat für die anstehenden Landratsswahlen den Vorsitzenden der Kreistagsfraktion der Partei, Klaus Becker (Bornheim), einstimmig als ihren Bewerber benannt. Im Vorfeld der Entscheidung hatte sich auch Elisabeth Kolb-Noack (Dittelsheim-Heßloch), ebenfalls für die Grünen im Kreistag, grundsätzlich bereit gefunden, bei den Landratswahlen ins Rennen zu gehen. Persönliche Gründe hatten sie dann aber dazu bewogen, von einer Kandidatur abzusehen. Klaus Becker bedauerte dies und betonte, dass man bei den Grünen sehr gerne eine Frau als Kandidatin gesehen hätte.


In seiner politischen Vorstellung begründete Becker seine Kandidatur. Er halte es für wichtig, mit einem eigenen Kandidaten anzutreten und die Kreispolitik der Grünen zu vertreten, auch wenn die Grünen bei den bestehenden Mehrheitsverhältnissen keine realistische Chance sehen, diese Wahl zu gewinnen. Entscheidend ist für Becker, dass mit der Kandidatur eine Möglichkeit besteht, um grüne Sichtweisen in die Öffentlichkeit zu tragen und zu diskutieren. Er betonte auch, dass es dem Demokratieverständnis der Grünen entspreche, dass bei Wahlen auch tatsächlich eine Alternative geboten werde.


Der Arbeit von Landrat Schrader, so Becker, zolle er großen Respekt; man habe wenig Probleme mit ihm und er habe den Kreis auf manchen Gebieten vorangebracht. Gleichwohl wies Becker auf bestehende Differenzen in wichtigen Feldern der Kreispolitik hin. So beispielsweise in der Abfallpolitik, der Ausländerpolitik, der Haushaltspolitik, der Gesundheitspolitik, der Sozialpolitik und der Energiepolitik. Besonders auf diesen Gebieten müsse sich einiges in der Politik ändern, forderte Becker. In der Gesundheitspolitik habe man im Kreis die durch Landesmittel gegebenen Chancen, das Gesundheitswesen verantwortlich neu zu gestalten, nicht genügend genutzt. Schon vor vier Jahren habe die Kreistagsfraktion der Grünen dazu Vorschläge gemacht.
Hinsichtlich der Förderung der Solarenergie monierte Becker, dass Initiativen seiner Fraktion dazu zwar angenommen, hinter den Kulissen aber dann abgeblockt würden. Generell kritisierte Becker den Politikstil der Großen Koalition. Man betone zwar das "gute Klima", gleichwohl, merkten die Grünen sehr wohl, dass es doch ziemlich "knistere". Eher amüsiert stellte er fest, dass in Rheinhessen oft Personen und persönliche Beziehungen wichtiger seien als politische Programmatik. "Wenn dann wichtige Entscheidungen und Diskussionen hinter den Kulissen ablaufen, dann verblassen die Diskussionen in den Gremien, da geht´s dann nicht mehr um sachliche Argumente", so Becker. Die Grünen hätten da eben auch ein anderes Politikverständnis, was einen weiteren Grund für die Aufstellung eines eigenen Landratskandidaten darstelle.


Für den Kreisvorstand sicherte Bernhard Bögelein Becker zu, dass der Kreisverband ihn im Wahlkampf tatkräftig unterstützen und ihm den Rücken stärken werde. Im Vorfeld der Wahlen wird jetzt auch die schon seit längerem geplante Internet-Seite des Kreisverbandes der Bündnisgrünen erstellt und eine Wahlkampfkommission bereitet alle Aktivitäten vor und koordiniert sie.


Klaus Becker ist Diplom-Pädagoge, stammt aus Wiesbaden und ist 48 Jahre alt, in zweiter Ehe verheiratet und hat 5 Kinder. Seit 1982 lebt er im Landkreis, seit 1984 in Bornheim. Das Studium absolvierte er in Frankfurt und sagt, auf die aktuelle Debatte über Joschka Fischers "wilde Jahre" anspielend: "Ich kenne die Frankfurter Verhältnisse zu Fischers Zeiten, auch wenn man sich nicht direkt über den Weg gelaufen ist." Als politische Themen, die ihn beeinflusst haben, nennt Becker die Schülerbewegung, dann die Anti-Vietnamkriegs-Bewegung, die Hausbesetzungen und die Initiativen gegen die Startbahn West. Zu den Grünen ist er 1984 gestoßen, war einige Jahre im Kreisvorstand. Seit 1990 ist er Mitglied der Kreistages, seit 1994 Fraktionsvorsitzender der Grünen. Im Verbandsgemeinderat Alzey-Land war er 1994 bis 1999 Fraktionsvorsitzender. Seine Fachgebiete sind die Sozial- und Jugendpolitik, Bürgerrechte und Ausländerpolitik. Beruflich ist er seit 1985 bei der Erziehungsberatungsstelle in Alzey engagiert.

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Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,


am 25. März 2001 findet nicht nur die Wahl zum rheinland-pfälzischen Landtag statt. Sie haben auch die Gelegenheit den Landrat des Kreises Alzey-Worms neu zu wählen. Ich bewerbe mich um dieses wichtige Amt, weil ich mich für Sie und unsere rheinhessische Heimat engagieren möchte. Stützen kann ich mich dabei auf eine mehr als zehnjährige kommunalpolitische Erfahrung als Fraktionsvorsitzender der Bündnisgrünen im Kreistag unseres Landkreises und im Verbandsgemeinderat Alzey-Land. Darüber hinaus entspricht es meinem Demokratieverständnis, dass eine Wahl erst dadurch wirklich zur Wahl wird, dass es Alternativen gibt. Diese Alternative zu den anderen Bewerbern möchte ich darstellen. Mein sozialpädagogischer Beruf und mein ehrenamtliches Engagement als Gewerkschafter und Vorsitzender der „Arbeitslosen-Selbsthilfe Alzey-Worms e.V." gewähren mir tagtäglich einen tiefen Einblick in die Sorgen und Nöte der Menschen. Gerade die Probleme derer, die sich in unserer Gesellschaft als Verlierer und Benachteiligte fühlen, liegen mir besonders am Herzen. Gleiches gilt für ein natur- und umweltschonendes Wirtschaften, das die Wohnqualität unseres ländlichen Raums erhöht, seine Wirtschaftskraft stärkt, die Entwicklung eines „sanften" Tourismus begünstigt und eine an Verbraucherinteressen orientierte Landwirtschaft fördert. Hier möchte ich Akzente setzen für eine soziale und ökologische Politik im Landkreis Alzey-Worms. Auf den folgenden Seiten finden Sie Informationen über meine Person und meine Standpunkte. Darüber hinaus stehe ich Ihnen in den Verbandsgemeinden unseres Landkreises für Fragen gerne zur Verfügung. Achten Sie bitte auf entsprechende Ankündigungen in dieser Internet-Präsentation des Kreisverbands von Bündnis 90/DIE GRÜNEN bzw. in der Lokalpresse. Auch Ihre Anfragen per E-Mail klaus@becker.vg beantworte ich gern. Anlässlich der Landratswahl am 25. März bitte ich um Ihr Vertrauen.

Klaus Becker


Berufliches


Meine Schulzeit verbrachte ich in Wiesbaden, wo ich 1971 das Abitur machte. Bis zum Beginn des Studiums arbeitete ich sodann als Druckereiarbeiter, als Kommissionierer und als Zuschneider in der Fertigung von Oberbekleidung.
Im Oktober 1972 nahm ich mein Studium an der Universität Frankfurt//M. zunächst in den Bereichen Germanistik, Politik und Geschichte auf. Ein Jahr später wechselte ich das Studienfach zu einem Hauptstudium der Erziehungswissenschaften, flankiert von Psychologie und Soziologie. Schwerpunkte waren dabei Sozialpädagogik sowie die außerschulische Jugend- und Erwachsenenbildung.
Mein Studium musste ich über lange Strecken durch Erwerbsarbeit, wie etwa als Kurierfahrer, selbst finanzieren. Auch arbeitete ich ein Jahr lang im Kindergarten einer Wiesbadener Elterninitiative. Zwei weitere Jahre arbeitete ich studienbegleitend in Offenbach mit arbeitslosen Jugendlichen, die ich auf die externe Hauptschulabschlussprüfung vorbereitete.
Im Sommer 1977 schloss ich mein Studium mit der Diplomprüfung ab.

Meine erste Arbeitsstelle als Diplom-Pädagoge führte mich von Juli 1977 bis zum August 1980 in die offene Jugendarbeit in einem selbstverwalteten Jugendhaus. Unmittelbar anschließend leitete ich 3 Jahre lang berufsvorbereitende, ausbildungsbegleitende und sozialintegrative Maßnahmen für deutsche und ausländische Jugendliche an einer großen Volkshochschule im Rhein-Main-Gebiet. Von Juli 1983 bis zum Mai 1985 unterbrach ich dann meine Berufstätigkeit zur Wahrnehmung familiärer Aufgaben.
Seit Juni 1985 bin ich Mitarbeiter einer Erziehungsberatungsstelle in Alzey. Mein Schwerpunkt liegt dabei im Bereich der Jugendberatung und Jugendsozialarbeit.

Klaus Becker





 

Persönliches

Privates: Ich wurde 1952 in Wiesbaden-Biebrich geboren. Die einfachen Lebensverhältnisse einer kinderreichen Familie in den 50er-Jahren waren für mich ebenso prägend wie die Flüche und Segen des Stadtlebens. Während meiner Zeit als Gymnasiast und Student wohnte ich in Wiesbaden. 1971 habe ich dort das Abitur gemacht und anschließend in Frankfurt studiert. Wie viele meiner heutigen Mitbürgerinnen und Mitbürger, bin ich erst später, nämlich 1982, aus dem Ballungsraum Rhein-Main nach Rheinhessen gezogen.

gestern...











... heute

Seit 1984 lebe ich mit meiner Familie in einem ehemaligen Weingut in Bornheim. Ich bin in zweiter Ehe verheiratet. Gemeinsam mit meiner Frau und unseren 5 Kindern (24,19,15,10 und 6 Jahre alt) bilden wir eine Gemeinschaft, die man wohl neudeutsch als „patchwork-Familie" bezeichnet. Für Hobbies bleibt angesichts meines Berufs und meines ehrenamtlichen Engagements wenig Zeit. Auf meinem Anwesen habe ich mich im Laufe der Jahre mit bemerkenswertem Erfolg als Maurer, Verputzer, Fliesenleger, Glaser, Zimmermann, Raumausstatter, Tapezierer, Installateur, Maler, Gärtner und Klempner betätigt . Ich mache auch keinen Hehl daraus, dass ich (...ganz „ungrün"..) an meinem Auto schraube und mit dem Motorroller unterwegs bin, soweit es das Wetter zulässt. Zu Energie und Ausdauer verhelfen mir regelmäßige Trainingsrunden im Fitness-Studio. Der PC gehört für mich beruflich wie privat zu den Gegenständen des täglichen Gebrauchs. Zwar habe ich es hier noch nicht zur Meisterschaft gebracht, aber die gängigsten Anwendungen, online wie offline, beherrsche ich ganz gut. Virtuelle Reisen durchs Internet ersetzen mittlerweile den früheren Fernsehkonsum. Reale Reisen führen mich, soweit finanzierbar, in den Süden und der Sonne entgegen. Da fotografiere und filme ich dann auch ganz gerne. Apropos Sonne, ..die findet sich ja im sonnenverwöhnten Rheinhessen bekanntlich im Glas. Einem guten Tropfen gegenüber bin ich vor allem dann nicht abgeneigt,, wenn er aus ökologischem Anbau stammt, tiefrot und trocken ist.

Klaus Becker



Kontakt

Haben Sie Fragen oder Kommentare zur Politik im Landkreis Alzey-Worms?
Schreiben Sie mir unter:



Telefonisch erreichen Sie mich montags oder donnerstags zwischen 17 und 18 Uhr im Kreisbüro von Bündnis 90 / DIE GRÜNEN in Alzey.

Rufnummer: 06731-943773


Unter dieser Rufnummer können Sie mir auch ein Fax senden oder auf einen Anrufbeantworter sprechen. Ich werde mich bemühen Ihre Fragen zu beantworten.

Klaus Becker


Politische Standpunkte

Themen:  

Abfallwirtschaft

Gefahrguttransporte

Kulturförderung

Schulden

Agenda 21

Gesundheitswesen

Landwirtschaft

Schülerverkehr

Ausländerintegration

Gewaltprävention

Neue Steuerungsmodelle

Schulwesen

Biblis

Gewerbeansiedlung

Öffentlicher
Personennahverkehr

Schwerlastverkehr

Dienstleistungen

Jugend- und
Soziales

Partnerschaften unseres Landkreises

Seniorenarbeit

Energieeinsparung

Jugendarbeit

Politische Vergangenheit

Sozialausgaben

Erneuerbare Energien

Jugendhilfe

Radwegenetz

Weinbau

Fremdenverkehr

Kinderbetreuungs-
einrichtungen

Rechtsradikalismus

 

Abfallwirtschaft(1)


Es ist bezeichnend, dass der Begriff „Vermeidung" im Logo unseres Abfallwirtschaftsbetriebes fehlt. Das Prinzip „Vermeiden, vermindern und verwerten" muss nämlich Vorrang vor der „Entsorgung" des Mülls haben. Der Landkreis Alzey-Worms hat hier einigen Nachholbedarf. Viel zu lange wurde Altpapier sinnlos deponiert und kompostiert. Biomüll aus Gewerbebetrieben landet heute noch unbehandelt auf der Framersheimer Deponie. Auch Sperrmüll wird in der Regel ungeachtet der Verwertungsmöglichkeiten deponiert. Hier brauchen wir intelligentere Lösungen anstatt die Verbrennung des Restmülls anzustreben.

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Abfallwirtschaft(2)

Der Landkreis Alzey-Worms hat sich vertraglich die Option zur Müllverbrennung in Ludwigshafen offengehalten und zahlt dafür einen hohen Preis. Meiner Ansicht nach bietet sich die Müllverbrennung nur für besonders energiereiche oder problematische Abfälle an. Für die Behandlung des übrigen Restmülls empfiehlt sich eine mechanisch-biologische Vorbehandlung vor der Deponierung. Es gibt mittlerweile ausgereifte Verfahren und die Bundesregierung hat den Weg für diese Verfahren längst freigemacht. Das ist gut für die Umwelt und schafft Arbeitsplätze vor Ort. Die Müllverbrennung ist dagegen die Einfachlösung von gestern. Sie ist zu teuer, bietet keine Anreize zur Müllvermeidung und hinterlässt hochgiftige Filterstäube, die als Sondermüll endgelagert werden müssen.

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AGENDA 21

Auf der Umwelt- und Entwicklungskonferenz von Rio de Janeiro hat 1992 auch Deutschland den Aktionsplan für die drängendsten Fragen des 21. Jahrhunderts unterzeichnet: die AGENDA 21. Schwerpunkte sind die Armutsbekämpfung, Bevölkerungs- und Entwicklungspolitik, Gesundheitsvorsorge, Nachhaltigkeit und Mitverantwortung für künftige Generationen, Veränderung von Konsumgewohnheiten, Landwirtschaft und Bodenschutz, Schutz der Erdatmosphäre und der Wasserressourcen, die Siedlungsentwicklung sowie der Umgang mit Abfall und Chemikalien. Ausdrücklich wird in der Entschließung und einem späteren Beschluss des Deutschen Bundestages auf das kommunale Handeln in globaler Verantwortung hingewiesen. Auf der kommunalen Ebene soll unter breiter Beteiligung der Menschen der AGENDA21-Prozess mit Leben erfüllt werden. Im Gegensatz zu einzelnen Städten und Ortsgemeinden hat der Landkreis Alzey-Worms, abgesehenen von einer Informationsveranstaltung, bisher nichts zur Umsetzung der AGENDA 21 unternommen. Dies ist beschämend, zumal der Landkreis weitreichende Zuständigkeiten im Hinblick auf die oben genannten Schwerpunkte hat. Aus dieser Zurückhaltung muss künftig Initiative werden. Der Landkreis kann sowohl eigene Aktivitäten entfalten als auch eine koordinierende Rolle für die unterschiedlichen AGENDA-Prozesse auf anderen kommunalen Ebenen übernehmen. Nutznießer wäre nicht zuletzt der Landkreis selbst, der sich die Erkenntnisse für seine eigenen Planungen zunutze machen kann. (Links zum Thema: www.agenda21.de, www.agendakids.muc.kobis.de)

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Ausländerintegration

Die Bevölkerung unseres Landkreises weist einen vergleichsweise geringen Ausländeranteil auf. Dies eröffnet uns umso bessere Möglichkeiten zur Integration. Ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger stellen für uns keine Konkurrenz dar. Im Gegenteil, sie haben einen großen Anteil an der Erarbeitung des Wohlstands in unserem Land und am Fortbestand der sozialen Sicherungssysteme. Gerade in einer Zeit der Globalisierung und europäischen Integration können wir voneinander lernen und profitieren.
Es ist widersinnig und inhuman Ausländern, die hier seit vielen Jahren leben und arbeiten, vielfach sogar hier geboren und aufgewachsen sind, die Einbürgerung und einen gesicherten Aufenthalt zu verweigern, während andererseits neue Fachkräfte im Ausland angeworben werden. Deshalb ist es jetzt notwendig die Integration voranzutreiben und ausländerfeindlichen Tendenzen im Landkreis Alzey-Worms entgegenzutreten. Projekte in Schulen und offener Jugendarbeit, die sich um Weltoffenheit und Toleranz bemühen, müssen verstärkt gefördert werden. Gleiches gilt für die Aktivitäten der Ausländerbeiräte und Initiativen wie das „Café Asyl" in Alzey.

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Biblis (1)

Auch wenn der schrittweise Ausstieg aus der Atomenergie beschlossene Sache ist, - solange das altersschwache Kernkraftwerk in Biblis am Netz ist und die hierfür notwendigen Castor-Transporte rollen, geht davon ein schwer kalkulierbares Risiko für die Bevölkerung im Landkreis Alzey-Worms aus. Ein einziger Unfall kann unsere Heimat für Generationen unbewohnbar machen. Ich bin daher für die frühestmögliche Abschaltung des AKW Biblis. Im Gegenzug müssen wir erneuerbaren Energien auch in unserer Region zum Durchbruch verhelfen. (Links zum Thema: www.oeko-institut.de; www.greenpeace.de)

Biblis (2)

Dem geplanten atomaren Zwischenlager für bis zu 135 Castor-Behälter in Biblis müssen wir unseren entschiedenen Widerstand entgegensetzen. Es gilt sowohl gesundheitliche als auch wirtschaftliche Schäden vom Landkreis und seiner Bevölkerung abzuwenden. Nicht umsonst haben wir uns in den neunziger Jahren den Plänen für eine Sondermülldeponie im Alzeyer Raum widersetzt. Abgebrannte Kernbrennstäbe sind Atommüll und damit Sondermüll der gefährlichsten Art. Die Kapazität des geplanten Zwischenlagers in Biblis erhöht das durch die beiden Reaktoren ohnehin bestehende „Restrisiko" um ein Vielfaches. Ein für mehr als 30 Jahre zu betreibendes Zwischenlager bedeutet zugleich eine Ausdehnung der Restlaufzeiten für die Reaktoren in Biblis. Ich erwarte deshalb vom Landkreis Alzey-Worms, dass er alle rechtlichen Möglichkeiten nutzt um in das laufende Genehmigungsverfahren einzugreifen, die Errichtung des Zwischenlagers zu verhindern oder dieses zumindest in seiner Größe und Laufzeit zu beschränken. (Links zum Thema: www.castor.de; www.bfs.de)

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Dienstleistungen

Die Kreisverwaltung versteht sich als kommunaler Dienstleister für ihre Bürger. Bei der Verbesserung dieser Dienstleistungen sind zweifellos Fortschritte erzielt worden. Dennoch gibt es immer wieder Verärgerung über lange Bearbeitungszeiten, fehlende Besucherparkplätze und umständliche Verwaltungsverfahren. Hier muss vor allem die Internetpräsenz der Kreisverwaltung verbessert werden. Informationen und Formulare müssen deshalb künftig auch online abrufbar sein. Das spart Wege, Parkraum und vor allem Zeit, die den Bediensteten dann mehr für die individuelle Beratung der Bürger zur Verfügung steht. (Link zum Thema: www.kreis-alzey-worms.de)

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Energieeinsparung

In den vergangenen Jahren sind auf dem Gebiet der Energieeinsparung einige Fortschritte in Schulen und anderen öffentlichen Gebäuden erzielt worden. Hierzu haben vor allem bessere Isolation, Energiesparlampen und optimierte Heizungsanlagen beigetragen. Beispiele aus anderen Kreisen und Städten zeigen jedoch, dass weitaus größere Einsparungen ohne Komforteinbußen möglich sind. Dazu sollten etwa den Schulen auch haushaltstechnisch Anreize geboten werden. Die Erfahrungen (etwa im Gymnasium am Römerkastell in Alzey) zeigen, dass Schüler und Lehrer gerne und mit großem Erfolg bereit sind sich hier zu engagieren, wenn Umwelt, Unterricht, Schule und der Haushalt des Landkreises gleichermaßen profitieren.

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Erneuerbare Energien

Zugegeben, Windräder in der Landschaft und Solarzellen auf den Dächern muss man nicht unbedingt als ästhetisch empfinden. Aber wir werden uns an sie ebenso gewöhnen, wie es frühere Generationen mit Eisenbahnschienen und Hochspannungsleitungen gehalten haben. Im Gegensatz zu Großkraftwerken produzieren diese Anlagen die benötigte Energie verbrauchernah, stellen kein Sicherheitsrisiko dar und schonen die natürlichen Ressourcen. Darüber hinaus stärken sie die Wirtschaftskraft der Region. Wirtschaftsförderung und Handwerk sollten nach dem Modell anderer Landkreise ein Solarprogramm auflegen, das den Eigenheimbesitzern hilft bestehende Fördermöglichkeiten zu nutzen und preiswerte Anlagen in größerer Zahl auf rheinhessische Dächer zu bringen. (Link zum Thema: www.solarseiten.de

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Fremdenverkehr

Rheinhessen ist nicht Mallorca. Fremdenverkehr bei uns ist Naherholung, Tagestourismus, Zwischenstopp von durchreisenden Urlaubern und Erlebnisurlaub. Rheinhessentouristen suchen das Naturerlebnis, den guten Wein und kulturelle Angebote. Sie suchen genau das, was unsere Heimat auch für uns liebens- und lebenswert macht. Wir haben damit einen doppelten Grund unsere Natur und unsere rheinhessische Lebensart zu bewahren, zu pflegen und zu bereichern.
Unsere Anstrengungen in dieser Richtung können durchaus intensiviert werden. Das gilt vor allem für eine naturnahe und ökologisch ausgerichtete Landwirtschaft, die gesunde und möglichst unbelastete Produkte hervorbringt. Dies gilt auch für eine bessere Kulturförderung und den Ausbau des Radwegenetzes. Dies gilt schließlich für die Pflege und Vernetzung von Biotopen, etwa durch Feldrand- und Alleenbepflanzungen. Auch eine noch so gute Fremdenverkehrswerbung kann nur vermarkten, was zuvor geschaffen und erhalten wurde. Der Schutz von Natur und Umwelt ist praktizierte Wirtschaftsförderung für den Weinbau wie das Fremdenverkehrsgewerbe. (Link zum Thema: www.rheinhessen-info.de)

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Gefahrguttransporte

Die beiden Autobahnen A61 und A63 durchqueren den Landkreis Alzey-Worms. Sie erschließen die Region, verkürzen die Wege in die umliegenden Ballungsräume und begünstigen Gewerbeansiedlung und Tourismus. Soweit die eine Seite. Die andere ist weniger erfreulich: Lärm, Gestank und endlose Lasterkolonnen (...der Güterfernverkehr gehört auf die Schiene!!...) beeinträchtigen das Leben in ihrer Nähe. Daran ändert auch die Ausgleichsbepflanzung (angeblich das größte Flächenbiotop Rheinhessens ...)nicht viel.
Ein großes Risiko geht vor allem von den zahlreichen Gefahrguttransporten aus. Kaum ein Monat vergeht, ohne dass es zu Unfällen mit gefährlichen Gütern kommt, die die nächstgelegenen Ortschaften, Felder und Weinberge bedroht. Die bundesdeutschen Autobahnen sind inzwischen zur größten Lagenstätte für Waren, Gefahrgüter und selbst Sondermüll geworden. Dies zu ändern liegt zweifellos nicht in der Zuständigkeit des Landkreises. Gleichwohl sollte der Landkreis aber auf verstärkte Kontrollen hinwirken und mehr Vorkehrungen für den Ernstfall treffen.

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Gesundheitswesen

Die in den 90er-Jahren vom Land übernommenen Zuständigkeiten im öffentlichen Gesundheitswesen wurden bisher durch den Landkreis mehr verwaltet als gestaltet. Dabei bietet sich hier die Chance in das durch die Ärzteschaft, die Krankenkassen und die Pharmaindustrie geprägte Gesundheitswesen koordinierend einzugreifen. Dies gilt vor allem für die Frage der Versorgung mit medizinischen Dienstleistungen. Darüber hinaus ist die Erhebung umweltmedizinischer Daten ein wichtiger Indikator zur Beurteilung der Lebensverhältnisse in unserer Region. Was macht uns krank? Was erhält uns gesund? Was müssen wir dementsprechend fördern und wo müssen wir gegebenenfalls Grenzen setzen? Gesundheitskonferenzen, Gesundheitsberichte, Krankheitskataster usw. könnten geeignete Mittel auf diesem Weg sein. Auch sollte unser Gesundheitsamt den Bürgern die Möglichkeit bieten aktuelle (umwelt-)medizinische Daten online abzurufen.

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Gewaltprävention

Gewalt ist primitiv und verabscheuungswürdig. Gewaltanwendung zeugt aber auch von Hilflosigkeit, und das gilt für die Opfer wie für die Täter. So wie wir die Opfer schützen müssen, so müssen auch den Tätern Hilfen und Alternativen angeboten werden. Gerade Männer, die in der Regel als Täter in Erscheinung treten, müssen den Mut finden angebotene Hilfen auch anzunehmen. Diese Hilfen sind im Landkreis Alzey-Worms noch sehr dürftig. So fehlen Kapazitäten im Bereich der Paarberatung und der Familienmediation. Hier müssen wir Abhilfe schaffen. Wer Gewalt ausübt, der hat auch Gewalt erfahren. Projekte zur Gewaltprävention müssen deshalb schon im Kinder- und Jugendalter, in den Schulen und in der offenen Jugendarbeit ansetzen. Der Landkreis sollte sie im Rahmen seiner Möglichkeiten fördern.

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Gewerbeansiedlung

Die große Zahl der Berufspendler täuscht oft darüber hinweg, dass das südliche Rheinhessen eine vergleichsweise geringe eigene Wirtschaftskraft hat. Dies sollten wir nicht dadurch zu ändern versuchen, dass wir großindustrielle Betriebe ansiedeln, die die regional typischen Wirtschaftsfaktoren wie den Weinbau und den Fremdenverkehr schwächen. Der Schwerpunkt der Gewerbeansiedlung sollte vielmehr im Bereich des Handwerks, des Handels und der mittelständischen Betriebe liegen. Die Vorteile des Landkreises Alzey-Worms, wie die zentrale Lage zwischen zwei Ballungsräumen, die Verkehrsanbindung und das große Potential an Fachkräften gilt es zu erhalten, auszubauen und für die Gewerbeansiedlung zu nutzen. Wie groß die Schwächen noch sind, zeigt die Verkehrsinfrastruktur. Endlose Lasterkolonnen und Staus auf den beiden Autobahnen im Landkreis lassen Zweifel an der Zuverlässigkeit der Verkehrsanbindung aufkommen. So richtig es deshalb auch ist Güter wieder auf die Schiene zu bringen, so widersprüchlich ist diese Forderung zugleich angesichts der eingleisigen Schienenverbindungen und der regelmäßigen Verspätungen und Ausfälle im Schienenverkehr.

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Jugend- und Soziales

Die konzeptionellen und finanziellen Erfolge der Jugendhilfeplanung sollten Schule machen. Wir brauchen eine wissenschaftlich fundierte Sozialplanung im Landkreis Alzey-Worms, die die schon praktizierte Jugendhilfeplanung generationen- und zuständigkeitsübergreifend mit anderen sozialen Handlungsfeldern verknüpft. Nur so ist eine wirksame Prävention und eine nachhaltige Überwindung von Notlagen realistisch. Ergänzt werden muss diese Sozialplanung durch eine Neuorganisation sozialer Dienste, in die auch die freie Wohlfahrtspflege einzubinden ist. Modellversuche zeigen, dass dadurch mehr Effektivität, d.h. soziale Integration, bei gleichen oder sogar geringeren Kosten erreicht werden kann.

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Jugendarbeit

Jugendzentren und Jugendräume sind den Erwachsenen oft ein Dorn im Auge. Lieber ist es manchen Zeitgenossen daher, wenn sich Jugendliche aus ihrem Wohnumfeld entfernen, um sich in den umliegenden Großstädten oder in Diskotheken in Gewerbegebieten zu tummeln. Der Nachteil liegt darin, dass wir die Jugend dadurch nicht nur Gefährdungen aussetzen, sondern auch eine Orientierung fördern in Richtung kommerzieller Freizeitinteressen und weg von den Gemeinwesen, in denen sie leben. Gerade die kleineren Ortsgemeinden verlieren mit ihren Jugendlichen auch ein Stück ihrer Lebendigkeit. Klar, die Diskothek muss auch sein und den Besuch von Attraktionen in den umliegenden Städten will ich keinem verwehren. Im Gegenteil, wir sollten dafür sorgen, dass diese Freizeitverkehre auch durch Busse, Bahnen und Ruftaxis besser bedient werden als dies gegenwärtig der Fall ist. Gleichzeitig sollte aber ein besonderes Augenmerk darauf gerichtet werden die Möglichkeiten wohnortnaher Freizeitgestaltung zu fördern. Hierzu zählen Vereine, Jugendverbände und Jugendräume, die im Idealfall professionell betreut werden. Diese Stärkung der offenen und verbandlichen Jugendarbeit kann nur gelingen, wenn die möglichen Initiatoren wie Ortsgemeinden, Verbandsgemeinden, Kirchen und Verbände eng zusammenwirken Dem Landkreis kommt hier eine wichtige koordinierende, informierende, beratende und finanziell fördernde Rolle zu. Die zur Zeit vorbereiteten Beteiligungsprojekte für Kinder und Jugendliche in einzelnen Ortsgemeinden sind ein erfolgversprechender Schritt in diese Richtung.

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Jugendhilfe

Die auf Initiative der GRÜNEN im Kreistag eingeführte Jugendhilfeplanung hat zu einer grundlegenden Umgestaltung der Jugendhilfe im Landkreis Alzey-Worms geführt. An die Stelle der kostenintensiven und von den betroffenen Familien als besonders schmerzlich empfundenen Fremdunterbringung von Kindern in Heimen und Pflegefamilien ist ein breites Spektrum von Hilfen getreten, die den Familien angeboten werden. Hilfepläne haben in vielen Fällen mögliche Zwangsmaßnahmen ersetzt. Fundierte Planung und ein neues Instrumentarium des Jugendamtes haben sich als effektiv und erfolgreich erwiesen. Trotz gestiegener Einwohnerzahlen konnten die Kosten der Jugendhilfe stabilisiert werden. Es gibt also gute Gründe den eingeschlagenen Weg fortzusetzen. Hierzu muss die Jugendhilfeplanung mit benachbarten Bereichen, wie der Sozialhilfe, der präventiven Jugendpflege, der Gemeinwesenarbeit, der Seniorenplanung usw. vernetzt werden.

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Kinderbetreuungseinrichtungen

Bei den Kinderbetreuungseinrichtungen stand der Landkreis Alzey-Worms in den zurückliegenden Jahren vor großen finanziellen Herausforderungen. Es galt den Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz umzusetzen und gleichzeitig den durch die dynamische Bevölkerungsentwicklung gestiegenen Bedarf zu befriedigen. Beides ist gelungen. Nun gilt es die Einrichtungen auch konzeptionell weiterzuentwickeln und den Bedürfnissen der Kinder und Eltern anzupassen. Es fehlt nach wie vor an Ganztagesbetreuung, an Krippen- und Hortplätzen, an Plätzen zur „Über-Mittag"-Betreuung usw. Im Zusammenhang mit dem Bevölkerungswachstum können die Kinderbetreuungseinrichtungen einen wertvollen Beitrag zur Integration leisten. Für Grundschüler fehlt es noch immer an geeigneten offenen Angeboten an den Nachmittagen. Hier eröffnen sich viele weitere, sinnvolle Betätigungsfelder für die Kindergärten. Wir sollten die Kinderbetreuungseinrichtungen und ihre Träger dazu ermuntern in dieser Richtung weiter zu denken. Aus Kindergärten müssen „Häuser für Kinder" werden, die sich für neue Aufgaben öffnen und rüsten.

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Kulturförderung

Die Kulturszene im Landkreis Alzey-Worms hat in den vergangenen Jahren an Vielfalt und Attraktivität gewonnen. Die Ursachen hierfür liegen ebenso in der Brauchtumspflege wie auch in der Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem und Ungewohntem. Die aus den Ballungsräumen hinzugezogene „städtische" Bevölkerung hat neue Kulturbedürfnisse und Aktivitäten mitgebracht. Winzer haben die Kulturarbeit entdeckt. Vereine haben sich neuen Trends geöffnet. Kleinkunstbühnen, Kulturinitiativen und Theaterangebote sind entstanden. Open-Air-Festivals, Ausstellungen, Literaturveranstaltungen und Straßenkunst bereichern unseren Alltag. Auch öffentlich geförderte Einrichtungen wie die Kreismusikschule, das Volkshochschulwesen, der „Offene Kanal" , oder der „Kultursommer" haben zu dieser positiven Entwicklung beigetragen und die Attraktivität der gesamten Region erhöht. Was fehlt ist eine kreisweite Koordination der Kulturaktivitäten, die zusätzliche Fördermittel erschließen, die Vermarktung optimieren und Synergieeffekte ermöglichen könnte. Hier könnte der Landkreis, etwa durch die Einrichtung eines Kulturbüros, eine wichtige Rolle übernehmen.

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Landwirtschaft

(siehe Weinbau)

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Neue Steuerungsmodelle

Qualifikation und Motivation der Mitarbeiter gehören zum wichtigsten Kapital eines Unternehmens. Dies gilt auch für eine moderne Kommunalverwaltung. Meiner Ansicht nach wird dieses Kapital zuwenig genutzt. Die Belegschaft der Kreisverwaltung verkörpert einige hundert Jahre Berufserfahrung und eine Vielzahl nützlicher und umsetzbarer Ideen. Wir müssen deshalb zu einem Qualitätsmanagement unter Einbeziehung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter finden. Verantwortung kann und muss stärker dezentralisiert werden. Weitere Budgetierungen im Kreishaushalt können dazu ein geeignetes Mittel sein, denn Einsparungsbemühungen müssen sich letztlich auch dort lohnen, wo sie umgesetzt werden.

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Öffentlicher Personennahverkehr

VRN und RNN sind die beiden Verkehrsverbünde, denen der Landkreis Alzey-Worms angehört. Sie haben die Attraktivität des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) erheblich gesteigert. Sie gewährleisten die Anbindung an die Ballungsräume im Süden und Norden. Der Schülerverkehr wurde mit Erfolg in den ÖPNV integriert. Ruftaxis ergänzen in einigen Verbandsgemeinden den Linienverkehr außerhalb der Stoßzeiten. Die Bahnverbindung Alzey-Mainz und der reaktivierte Bahnverkehr zwischen Alzey und Kirchheimbolanden zeigen, dass ein attraktiver ÖPNV auch wirtschaftlich betrieben werden kann. Dennoch gibt es Schwachstellen, die den Einsatz privater PKWs immer wieder notwendig machen, und die die Schul-, Freizeit- und Arbeitswege erschweren. Dies gilt etwa für den störungsanfälligen „Rheinland-Pfalz-Takt" auf der eingleisigen Strecke nach Mainz. Dies gilt gleichermaßen für die unzureichende Berücksichtigung von Freizeitverkehren. Schulbusse und –bahnen sind häufig gefährlich überfüllt. Die Sicherheit auf manchen Bahnsteigen, wie dem Haltepunkt Süd in Alzey oder auf dem Bahnhof Armsheim, lässt ebenso zu wünschen übrig wie etwa die Anbindung der Wörrstädter IGS an die Gemeinden ihres Einzugsbereichs. Es gibt also noch Vieles zu tun um die Attraktivität des ÖPNV zu steigern und dem motorisierten Individualverkehr eine Alternative gegenüberzustellen.

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Partnerschaften unseres Landkreises

Der Landkreis Alzey-Worms unterhält partnerschaftliche Beziehungen zum Landkreis Kamenz in Sachsen und zum Kreis Koscian in Polen. Diese Partnerschaften sind Ausdruck der nationalen wie der europäischen Integrationsbemühungen nach Jahrzehnten der Teilung. Sie sind deshalb auch besonders wichtig, müssen gepflegt und mit Leben erfüllt werden. Ein Austausch zwischen den jeweiligen Kreisverwaltungen genügt bei Weitem nicht. Vor allem die Jugend muss für eine Ausgestaltung der Partnerschaften gewonnen werden. Schulen, Ausbildungsbetriebe, Jugendverbände und Jugendpflege müssen die treibenden Kräfte der Partnerschaften werden. Der Landkreis sollte hier aktiv werden und entsprechende Schritte anregen und fördern. (Links zum Thema: www.koscian.pl; www.kamenz.de/landkreis)

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Politische Vergangenheit(1)

Die gegenwärtige Debatte um die politische Vergangenheit von Joschka Fischer und Jürgen Trittin ist nützlich und notwendig unter dem Aspekt der Aufarbeitung unserer bundesdeutschen Geschichte. Ich bin der Überzeugung, dass sich unser heutiges Demokratieverständnis nur auf der Grundlage der sozialen Bewegungen zum Ende der 60er und Anfang der 70er-Jahre entwickeln konnte. Diese Bewegungen zielten auf die Bewältigung der nationalsozialistischen deutschen Vergangenheit und die Überwindung antiquierter Wertvorstellungen, die im Deutschland der Adenauer-Ära überdauert hatten. Noch viel zu sehr war die Zeit vor 1968 geprägt durch Untertanengeist, Mitläufertum und eine politische „Ohne-Mich-Haltung". An ihre Stelle traten aktives Bürgerengagement und ziviler Ungehorsam. Kritikfähigkeit, Utopien und Querdenken wurden wieder salonfähig. Sie wurden zur Basis einer Erneuerung der Parteien und gesellschaftlichen Institutionen. Gerade im Bildungssystem mussten Verkrustungen überwunden und neue Weichen gestellt werden. Dies war die Grundlage für Deutschlands wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit in den Folgejahren.

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Politische Vergangenheit(2)


Ich halte es für scheinheilig, wenn heute gerade diejenigen mit dem Finger auf Fischer und Trittin zeigen, für die es vor 30 Jahren selbstverständlich war, dass Nazigrößen wieder (oder immer noch) in Amt und Würden standen. Immerhin handelte es sich bei diesen um Personen, denen Kriegsverbrechen zur Last gelegt wurden, und die in ihrer Vergangenheit alles andere als ein distanziertes Verhältnis zur Gewalt hatten. Wir sollten endlich akzeptieren, dass Menschen zu persönlicher Entwicklung und Reifung fähig sind.

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Politische Vergangenheit(3)

Ist es nicht reichlich albern Joschka Fischer nach 30 Jahren zu fragen wer für ein paar Tage zu Gast im Haus einer Wohngemeinschaft war? Ich selbst habe zu Beginn der 70er-Jahre in Wohngemeinschaften gelebt. Die Zahl der Besucher, Freunde, Gäste und PartnerInnen wurde irgendwann derart unüberschaubar, dass ich wohl schon nach einem Jahr keine verlässlichen Angaben mehr hätte machen können, geschweige denn nach 3 Jahrzehnten.

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Politische Vergangenheit(4)

Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass meine politische Heimat links von der Mitte ist. Die Protestbewegungen der 70er Jahre haben mich nachhaltig geprägt. Prügeleien waren nie mein Stil, wohl aber der passive Widerstand gegen das, was ich als Unrecht empfand. Dafür habe ich eher Prügel bezogen als ausgeteilt. Die Grundprinzipen der GRÜNEN, Basisdemokratie, Gewaltfreiheit, soziale Gerechtigkeit und Ökologie, sind auch heute noch die Grundlage meines politischen Handelns.

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Radwegenetz

Das Radwegenetz im Landkreis Alzey-Worms dient sowohl dem nicht motorisierten Individualverkehr als auch der Naherholung und dem Fremdenverkehr. Um diese Aufgaben wirklich zu erfüllen, sind noch zahlreiche Verbesserungen notwendig. So wurden beispielsweise viele Wirtschaftswege in das Netz integriert, die aufgrund ihrer landwirtschaftlichen Nutzung häufig stark verschmutzt und daher nicht benutzbar sind. Die mehrfache Nutzung der „Radwege" durch den motorisierten Verkehr bedeutet gleichzeitig eine erhöhte Unfallgefahr insbesondere für ältere Radwanderer und Kinder. Wir sollten uns bewusst machen, dass der Ausbau des Radwegenetzes zugleich eine Förderung des Fremdenverkehrs und des ÖPNV bedeutet, die an der schwierigen Finanzlage des Kreises nicht scheitern darf.

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Rechtsradikalismus

Im Juli vergangenen Jahres richtete die Kreistagsfraktion der GRÜNEN eine Anfrage an die Kreisverwaltung und bat um Auskunft über fremdenfeindliche und rechtsextremistische Aktivitäten. Die Antwort offenbarte eine alarmierende Unkenntnis der Verwaltung nach dem Motto „Ignorieren – Herunterspielen – Abwiegeln". Zwar ist der Landkreis Alzey-Worms keine Hochburg von Rechtsextremisten, aber es gab in den zurückliegenden Jahren eine Vielzahl von Auftritten und Übergriffen: Skinhead-Randale auf Weinfesten, tätliche Angriffe auf Ausländer, Schändungen jüdischer Gräber, Propagandaaktionen der NPD auf den Rossmarkt in Alzey und Schmierereien von Parolen und Hakenkreuzen. Wir sollten diese Anzeichen ernst nehmen und Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt unseren entschlossenen Widerstand entgegensetzen. Aktionen, wie die der Schüler des „Gymnasiums am Römerkastell" gegen den angekündigten Auftritt von Rechtsextremisten in Alzey, brauchen unsere Unterstützung. Hier müssen auch Parteien, Bürgermeister und Landräte Zeichen setzen. Vor allem kommt es darauf an präventive Schritte einzuleiten. Internationale Jugendbegegnungen und Aktionen an unseren Schulen könnten hierzu geeignete Mittel sein. Entsprechende Konzepte müssen entwickelt und gemeinsam mit den Jugendverbänden, den Schulen, den Partnerkreisen und der Wirtschaft umgesetzt werden (Links zum Thema:www.gegenrechts.de/linkpage.htm, www.gesichtzeigen.de)

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Schulden

Öffentliche Schulden sind in jedem Fall eine schwere Hypothek für künftige Generationen. Der Landkreis Alzey-Worms ist mit weit über 100 Millionen DM verschuldet. Das macht mir Sorgen und ist mir selbstverständlich Anlass über Einsparungsmöglichkeiten nachzudenken. Wir müssen allerdings auch sehen, dass diese Schulden nicht die Folge von Misswirtschaft sind. Wichtige Zukunftsinvestitionen etwa im Bereich der Schulen, der Kinderbetreuungseinrichtungen und der Verkehrsinfrastruktur sind es, auf die die meisten Schulden zurückzuführen sind. Hierbei darf nicht vergessen werden, dass in den vergangenen Jahrzehnten Tausende aus den Ballungsräumen Rhein-Main und Rhein-Neckar in unseren Landkreis umgezogen sind. Die Belastungen von heute sind unser Kapital von morgen. Wir haben eine relativ junge Bevölkerungsstruktur und gute Verkehrsanbindungen. Dies in wirtschaftliche Leistungsfähigkeit umzusetzen zählt zu unseren wichtigsten Aufgaben. Um Schulden in den kommenden Jahren abbauen zu können, genügt es nicht allein sparsam zu wirtschaften. Wir müssen gleichzeitig den Mut finden in die Entwicklung von Konzepten zu investieren, die in den kostenintensivsten Bereichen, wie etwa dem Einzelplan 4 des Kreishaushalts (Jugend und Soziales), zu mehr Effektivität und Kostenreduzierung führen.

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Schülerverkehr

Es war zweifellos richtig den freigestellten Schülerverkehr in den Öffentlichen Personennahverkehr zu integrieren und zugleich der Schiene den Vorzug vor der Straße zu geben. Gleichzeitig dürfen wir aber nicht darüber hinwegsehen, dass der Schienenpersonennahverkehr (vor allem durch die DB) mangelhaft gestaltet wird. Überfüllte Züge, Verspätungen, desolate Haltepunkte und Bahnhöfe kennzeichnen die Situation. Hierdurch entstehen Gefahren für die Schüler, die in jüngster Zeit zu Recht Proteste hervorgerufen haben. Hier muss durch verstärkten Druck auf die DB, durch die mögliche Streckenvergabe an andere Anbieter, und vorübergehend auch durch ergänzende Buslinien Abhilfe geschaffen werden.

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Schulwesen

Bedingt durch den Zuzug junger Familien aus den umliegenden Ballungsräumen weist der Landkreis Alzey-Worms eine vergleichsweise jugendliche Bevölkerungsstruktur auf. Dies ist dann ein nicht zu unterschätzender Standortvorteil, wenn es gelingt die jungen Menschen ausreichend zu qualifizieren. Investitionen in unser Schulwesen sind daher Investitionen in den Wirtschaftsstandort Alzey-Worms von morgen. Sie dürfen an der angespannten Finanzlage des Kreises nicht scheitern. Unser Schulwesen muss daher dem Bedarf entsprechend ausgebaut werden. Dies gilt für die berufsbildenden Schulen, für alle Schularten des dreigliedrigen Schulsystems, wie auch für dessen Ergänzung durch integrierte Gesamtschulen. Letztere müssen gleichberechtigte Wachstumschancen erhalten, auch im Osten und Süden des Landkreises verfügbar werden und von allen Ortsgemeinden im Landkreis erreichbar sein.

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Schwerlastverkehr

Schwertransporte begegnen uns nicht nur auf den Autobahnen, sondern vermehrt auch auf Kreis- und Landesstraßen zwischen den Ortsgemeinden. Die hohen Gewichte schädigen die Straßen und kosten den Landkreis Millionen. Durch die Erschütterungen hervorgerufene Gebäudeschäden gefährden wertvolle Baudenkmäler in unseren historischen Ortskernen und belasten private Eigentümer. Dabei ist es nicht nachvollziehbar, warum Schwertransporte oft mehrere Ortsgemeinden durchqueren müssen, obwohl es alternative Wege zu ihrem Zielort gibt (z.B. der Transport von hessischem Erdaushub über Bornheim, Flonheim, Uffhofen und Wendelsheim nach Nack oder Eckelsheim..). Ich bin deshalb dafür die Kreisstraßen für den Transitverkehr von Schwertransporten durch die Ortsgemeinden zu sperren soweit alternative Verkehrsführungen zur Verfügung stehen.

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Seniorenarbeit

Die Lebenserwartung der Menschen wächst, und das ist gut so. Viel zu oft werden dagegen die Überalterung der Gesellschaft, das kostenintensive „Pflegerisiko" und die Belastung der Rentenkassen in den Vordergrund der Diskussion gestellt. Vergessen wird dabei gern die reichhaltige Erfahrung der älteren Generation, die es für die Gesellschaft zu erhalten und zu erschließen gilt. Gerade im Ehrenamt erweisen uns unsere Senioren einen unschätzbaren Dienst, sei es im Vereinsleben, in der Familie oder im öffentlichen Bereich. Dieser Tatsache wird viel zu wenig Beachtung geschenkt, wenn sich etwa kulturelle oder freizeitpädagogische Aktivitäten auf die jüngeren Generationen konzentrieren. Offene Seniorenarbeit in Clubs und Altentagesstätten steckt dagegen im Landkreis Alzey-Worms noch in den „Kinderschuhen". Hier müssen im Zusammenwirken mit der Wohlfahrtspflege und den Kirchen mehr Aktivitäten entfaltet werden.

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Sozialausgaben

Die Ausgaben für Sozialhilfe belasten den Kreishaushalt seit vielen Jahren ganz erheblich. Um sie zu senken gibt es grundsätzlich zwei Wege. Der eine Weg setzt auf die restriktive Gewährung von Sozialhilfeleistungen und schneidet letztlich die Hilfebedürftigen von Leistungen ab, auf die ein gesetzlicher Anspruch besteht. Das Lebensniveau vieler Familien wird dadurch unter die Armutsgrenze gesenkt. Gerade die Entwicklungsbedingungen von Kindern und Jugendlichen werden so verschlechtert und ihr späterer schulischer und beruflicher Misserfolg vorprogrammiert. Ich favorisiere dagegen den zweiten Weg, der sich von dem Gedanken leiten lässt Sozialhilfe im Einzelfall überflüssig zu machen. Hierzu sind die Ursachen der Hilfebedürftigkeit individuell zu analysieren und anzugehen. Beraterische Hilfen müssen Vorrang vor finanziellen haben. Die Praxis der Sozialhilfegewährung muss nicht restriktiv, sondern konstruktiv ausgestaltet werden , damit sie Wege aus der Sozialhilfebedürftigkeit weisen kann. Das Programm „Arbeit statt Sozialhilfe" ist dabei ein wichtiges und bewährtes Element. Es muss ergänzt werden durch Hilfepläne, die gemeinsam mit den Betroffenen entwickelt und umgesetzt werden. Genau diese Linie verfolgt die Sozialhilfereform von 1996. Der Landkreis Alzey-Worms hat sie bis heute nicht umgesetzt.

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Weinbau

Der Weinbau ist eine Lebensader unserer Region. Besonders wichtig ist es deshalb das Vertrauen der Verbraucher in die Produkte unserer Winzer zu stärken. Vom Wein als einem Lebens- und Genussmittel mit hohem Prestigewert wird Qualität statt Quantität erwartet. Das haben die Produzenten im Grundsatz verstanden. Qualitativ hochwertige Lebensmittel zeichnen sich dadurch aus, dass sie der Gesundheit förderlich und nicht abträglich sind. Glykol im Wein, Antibiotika in der Tiermast und BSE haben aber gezeigt wie schnell ein Markt zusammenbrechen kann, wenn der Schutz der Verbraucher den wirtschaftlichen Interessen der Produzenten untergeordnet wird. Dies gilt es für den rheinhessischen Wein zu verhindern. Wir tun deshalb gut daran einen Weinbau zu fördern, der Naturprodukte liefert statt Agrochemie. Im Landkreis Alzey-Worms profitieren wir gleich mehrfach davon. Einer unserer wichtigsten Wirtschaftszweige wird gestärkt. Anwohner müssen nicht mehr Türen und Fenster schließen um sich vor „Spritzmittelwolken" zu schützen. Eine intakte Natur und Umwelt stärkt unsere Gesundheit, den Artenschutz und den Fremdenverkehr. (Links zum Thema: www.agoel.de; www.ecovin.de)

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