Aktuelles / Positionen
30 Jahre Grüne in Alzey

Am 11. Mai 1983 wurde der Alzeyer Ortsverband der GRÜNEN gegründet -

und ein Ende ist nicht abzusehen, wie Missgünstige feststellen müssen

Alzey, 8. Mai 2013. - Am 11. Mai 1983 war es so weit. Acht Personen gründeten in den Räumen des Kulturvereins in der Zwerchgasse 4 den Ortsverband der Grünen. Erste Themen waren die Renaturierung der Selz, die Geruchsbelästigung durch das Kompostwerk, die getrennte Sammlung von Glas, Papier, Metall und Plastik. Ein erster Erfolg war der Erhalt der Friedenseiche von 1871. Im Zuge des Ausbaus der Kreuzung Bahnhofstraße / Am Damm sollte sie fallen, was durch eine Unterschriftenaktion verhindert werden konnte. Schon zur Kommunalwahl 1984 traten die Grünen mit einer eigenen Liste an und erzielten aus dem Stand 5,98 Prozent der Stimmen. Volker Gallé und Christoph Neyer bildeten die erste Fraktion, die mehr als 30 Anträge im Stadtrat stellte. Mit der Forderung nach einer Solaranlage für das Wartbergbad setzten sie früh das Thema Energiewende auf die Tagesordnung. Die Skepsis der anderen Fraktionen und der EWG war anfangs sehr groß. Erst Jahre später wurde der Antrag umgesetzt. Dadurch konnten hohe Energiekosten beim Bäderbetrieb verhindert werden.

1989 übernahmen Friedhelm Bayer-Fleger und Jochen Hinkelmann die Ratsarbeit. Später folgten als Abgeordnete Ursula Nestmann, Sabine Fleger, Detlev Neumann. Im Ortsbereit Weinheim war lange Jahre Beate Mandler aktiv. Die Themen der Grünen sind die gleichen geblieben. Häufig hat sich das Bohren der dicken Bretter sogar gelohnt.

Anfang der Neunziger Jahre war Windenergie ein heftig umstrittenes Thema. Mittlerweile produzieren etliche Windmühlen umweltfreundlichen Strom für Alzey. Im Mai 1997 lehnten Stadtrat und EWG den grünen Antrag zur umweltfreundlichen Energieversorgung der rund 1.200 Wohneinheiten des Neubaugebiets Mauchenheimer Weg über ein Blockheizkraftwerk und Nahwärmenetz zwar ab. Mittlerweile betreibt die erp aber ein BHKW zur Versorgung der Kita Pfalzgrafenstraße und umliegender Wohnblocks. Weitere Mietshäuser der Baugesellschaft sollen ans Nahwärmenetz angeschlossen werden. In vielen öffentlichen Gebäuden laufen BHKWs, die Solarenergie hat Einzug gehalten, eine neue Kita wird auf Antrag der Grünen im Passivhausstandard gebaut, ein brauchbares Klimaschutzkonzept liegt vor, um dessen Umsetzung sich ein Klimaschutzmanager kümmert.

Nach elf von den Grünen organisierten Energiewendetagen, gibt es in diesem Jahr erstmals die von der erp organisierte nem-a. Statt einer Neuauflage eines Generalverkehrsplanes wurde auf Antrag der Grünen ein Mobilitätskonzept erstellt, das auch die Interessen von Fußgängern und Radfahrern berücksichtigt und Umwelt- und Klimaschutz im Blick hat. Dieses muss nun schrittweise umgesetzt werden. Mittlerweile gibt es den Citybus, Einbahnstraßen wurden für Radfahrer geöffnet. Einen weitgehend autofreien Obermarkt wird es aber erst mal nicht geben, hier hat sich die Autolobby durchgesetzt.

Wichtig sind auch Natur- und Artenschutz. Ein ökologisches Pflegekonzept für die städtischen Grünflächen wurde beschlossen, hier hapert es aber bei der Umsetzung. Die Grünen hoffen, dass die Verfüllung des Steinbruchs Kalkofen doch noch verhindert werden kann. Das rheinland-pfälzische Umweltministerium hatte auf Anfrage der Grünen bestätigt, dass dort Flächen gesetzlich geschützt sind. Auf der Streuobstwiese der Grünen stehen rund 50 Obstbäume seltener Sorten, die vom Aussterben bedroht sind.

Die Vorbereitungen für die Aufstellung der Stadtratsliste zur Kommunalwahl 2014 laufen bereits.