Stadtratsfraktion Alzey
Die Fraktion besteht aus:
Jochen Hinkelmann
Am Kapellenberg 15
55232 Alzey
Tel.: 06731-7316
Detlev Neumann
(Frakionssprecher)
Am Grün 9
55232 Alzey
Tel.: 06731-6663
Ortsverband Alzey

gruene-stadtrat-alzey(at)kabelmail.de

Weingut der Stadt Alzey wird verpachtet

Weinberge, Verkaufsstelle und Versammlungsräume werden an Bietergemeinschaft

Metzler/Becker aus Gau-Heppenheim verpachtet

Das Weingut der Stadt Alzey, seit 1916 in städtischem Eigentum, wird privatisiert. Hohe jährliche Verluste, die den städtischen Haushalt belasteten, und ein erhobener Zeigefinger des Landesrechnungshofs waren Anlass für ein Wirtschaftlichkeitsgutachten, das durch die Forschungsanstalt Geisenheim erstellt wurde. Danach solle die Stadt den Eigenbetrieb Weingut einstellen.

Im Werksausschuss wurde über die Szenarien diskutiert. Ergebnis war eine "offene" Ausschreibung des Weingutes, die vom Verkauf bis zur Verpachtung und einer "Public Private Partnership" reichte.

Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am 25.06.2012 beschlossen, die Weinberge, die Verkaufsstelle und die Versammlungsräume an die Gau-Heppenheimer Bietergemeinschaft Metzler/Becker für 20 Jahre zu verpachten.

Die Mehrheit der Ratsmitglieder stimmte mit Ja. Eine Enthaltung gab es bei der SPD. Die GRÜNEN stimmten unterschiedlich mit Ja bzw. Nein.

Hier der Redebeitrag zu diesem Tagesordnungspunkt.:

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Stadtratsfraktion Alzey

Ratssitzung am 25.06.2012

TOP I / 1 – Verpachtung des Weingutes der Stadt Alzey


Man kann mit dem Ergebnis insofern leben, als das Weingut in städtischem Eigentum bleibt. Die Bewerber, die sich vorstellen konnten, haben einen guten Eindruck hinterlassen. Auch heute die Bieter Becker/Metzler. Klar wurde auch, dass das Weingut der Stadt Alzey ein hohes Renommee besitzt. Der Name hat einen sehr guten Klang. Das ist das Verdienst des Teams vom Stadtgut das den Betrieb über viele Jahre hinweg aufgebaut hat. Und das unter bekannt schwierigen Bedingungen. Wenn man dazu „Danke!“ sagt, sagt man eigentlich viel zu wenig.


Ich persönlich hätte einer Lösung der Vorzug gegeben, die eine Verpachtung der Weinberge gebracht hätte. Dabei Weiterbetrieb des Weinverkaufs mit Weinen aus den eigenen Flächen und Weiterführung der Versammlungsräume in städtischer Regie. Das wäre m.E. der sinnvollere Weg gewesen, nicht zuletzt wegen der Möglichkeit, das Personal und besonders den Gutsverwalter Herrn Kaufmann, im angestammten Metier weiter zu beschäftigen. Mit mehr Kapazitäten für diese Aufgaben.


Entschieden zu kritisieren ist die Vorgehensweise im letzten halben Jahr im Werksausschuss. Die Art und Weise, wie etliche Beschlüsse quasi aus dem Stehgreif durchgeführt wurden, ruft nur Kopfschütteln hervor.


Bis heute liegen uns keine schriftlichen Unterlagen vor zur Ausschreibung, zum Ausschreibungsergebnis, zur Präsentation der eingeladenen Bewerber, zur Vergabeempfehlung.

Namentlich die entscheidenden wirtschaftlichen Daten liegen nicht vor. So kann man zu einer so bedeutenden Sache keine Beschlüsse herbeiführen.

Erst heute wird eine knappe Mitteilungsvorlage zur Pachthöhe vorgelegt. Und das war´s dann. Das ist kein akzeptables Vorgehen.


(Detlev Neumann)

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