Stadtratsfraktion Alzey
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(Frakionssprecher)
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Ortsverband Alzey

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Energie- und Klimaschutzkonzept

bietet erforderliche Arbeitsgrundlage

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Stadtratsfraktion Alzey

Stadtrat 26.03.12 TOP 1 Energie- und Klimaschutzkonzept

Mit dem Energie- und Klimakonzept haben wir endlich eine empirische Datenbasis und eine brauchbare Arbeitsgrundlage.

Und diese ist zwingend erforderlich, wenn Alzey bei der Jahrhundertaufgabe Klimaschutz seinen Beitrag leisten will.

Durch die Studie kennen wir nun die Energieverbräuche für die 3 Sparten: Haushalte, Industrie, Gewerbe, Handel und Verkehr.

Außerdem die Anteile der verschiedenen Energieträger am Gesamtverbrauch.

Und wir kennen endlich die CO2-Emissionen von 1990, dem Basisjahr für alle klimapolitischen Zielformulierungen.

In 1990 hat Alzey insgesamt 184.000 Tonnen Kohlendioxid ausgestoßen, in 2010 175.000 Tonnen. Würde sich dieser Trend so fortsetzen, dann kämen wir 2020 auf eine Reduzierung von nur rund 8 Prozent.

Zum Vergleich: Bis zum Jahr 2020 will die Bundesregierung die Emissionen um 40 Prozent senken. Bis 2050 muss der Ausstoß an Treibhausgasen fast auf 0 gedrückt werden, wenn das 2-Grad-Ziel noch erreicht werden soll.

Das erfordert radikale Veränderungen in praktisch allen Lebensbereichen. Vor allem natürlich in den Bereichen Energie und Mobilität.

Ohne Engagement der Kommunen ist diese Herkulesaufgabe nicht zu bewältigen.

Und deshalb ist es gut, dass der Bund hier Mittel für kommunale Klimaschutzbeauftragte bereit stellt und die Stadt diesen Zuschuss - hoffentlich -beantragen und erhalten wird.

Die Studie zeigt auch, dass sich dieses Engagement lohnen kann.

Bei den privaten Haushalten werden 8 Stellschrauben aufgelistet.

Hier hat kommunale Energieberatung ein breites Betätigungsfeld.

Durch starkes Engagement kann das CO2-Einsparpotenzial hier bis 2020 auf 13.000 Tonnen fast verdreifacht werden.

Das Konzept zeigt deutlich welche Maßnahmen, in welchem Umfang, welche Einsparungen bringen.

Die drei Handlungsszenarien Trend, Aktiv, Perspektive machen eine Verifizierung und Erfolgskontrolle möglich.

Und die privaten Haushalte sind sehr wichtig.

Denn der Gebäudebestand mit seinem überwiegend schlechten energetischen Zustand ist für 40 Prozent der Treibhausgas-Emissionen in Deutschland verantwortlich.

Überhaupt sind Erfolge im Bereich Wärmeversorgung deutlich schwerer zu erzielen, als im Bereich Stromerzeugung. Aber ohne Erfolge hier sind die langfristigen Ziele über 2020 hinaus nicht zu erreichen.

Kommunale Maßnahmen in den Bereichen Industrie, GHD sind schon komplizierter.

Immerhin hat der Kreis hier ja schon das Projekt ökoprofit angestoßen: (Energieberatung für Gewerbebetriebe.)

Der Königsweg, der sehr schnelle Erfolge bringt, ist der Bereich Erneuerbare Energien. Und hier tut sich in Alzey schon einiges.

Der Ausbau bei Wind und Sonne geht zügig voran. Wir gehen davon aus, dass hier die Ziele des Perspektivszenarios erreicht werden können.

D.h. Alzey wird durch Windenergie und Fotovoltaik bis 2020 rund 60.000 Tonnen an CO2 einsparen.

Noch einmal zum Vergleich: 2010 betrugen die Gesamtemissionen 175.000 Tonnen.

Das ist also ein Einsparvolumen von 35 Prozent.

Bei der Darstellung zur Windenergie besteht allerdings Änderungsbedarf in der Studie. Ich hatte das ja schon in der letzten Sitzung der Projektgruppe angesprochen.

Die Zahlen beim Zubau neuer WKA und zum Repowering stimmen nun.

Falsch sind aber immer noch die Zahlen zum Bestand.

Für 2010 werden 5 Windkraftanlagen mit einer installierten Leistung von 6,6 MW genannt (S. 48; S. 50 Tab. 3-13)

Wir haben uns die Pläne dazu vor drei Tagen noch einmal genau angesehen.

Und kommen für 2010 auf folgende Zahlen:

Heimersheim 5 WKA (2 Anlagen a 0,8 MW; 3 Anlagen a 1,8 MW) gesamt 7 MW

Dautenheim 3 WKA a 1 MW 3 MW

Insgesamt also 8 WKA mit einer Leistung von 10 MW

Wir hatten diese Zahlen bereits nach der letzten Projektsitzung per E-Mail übersandt. Und bitten nun die Studie entsprechend zu aktualisieren.

M.D.u.H.: Wir hatten ja in der Ratssitzung vom 5.10.2009 die Durchführung eines EffektChecks von ABO-Wind beantragt. Dieser wäre zwar kostenlos gewesen, hätte aber nur eine grobe Potenzialanalyse gebracht. Nun haben wir fundierte Zahlen und damit eine gute Arbeitsgrundlage.

Wir danken den Mitarbeitern des IE Leipzig (Herrn Bohnenschäfer u. Herrn Weber) für die gute Arbeit. Und wir danken erp und thüga, dass sie dieses Gutachten durch die Kostenübernahme ermöglicht haben.

Die Kosten lagen unseres Wissens bei 50 – 70.000 Euro. Das ist eine schöne Stange Geld. Daher muss das Konzept jetzt zum Tragen kommen. Es darf nicht ,wie das mit der Studie von 1992 passiert ist, in einer Schublade verschwinden.

Die eigentliche Arbeit beginnt jetzt!

(Jochen Hinkelmann)

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