Pressemitteilung vom 09. 02. 2009:
ALZEY Die Grünen im Stadtrat halten es für dringend erforderlich, die städtische Grünpflege nach ökologischen Gesichtspunkten auszurichten. Öffentlichen Grünflächen seien seit einiger Zeit verstärkt kahlschlagartige Rückschnitte zugefügt worden. Besonders breitere Anlagen mit Baum- und Gebüschwuchs, die sich über viele Jahre zu einem dichten und halbwegs naturnahen Bestand hatten entwickeln können, seien betroffen. Als besonders schwerwiegende Beispiele nennen die Grünen Anlagen in der Hospitalstraße Ecke Zehntscheune und aktuell in der Weinheimer Landstraße ab Talstraße in Richtung Weinheim. Allein der Anblick der betroffenen Flächen nach einer Stutzung sei bestürzend. Auch entlang des Fußwegs zum Wartbergbad östlich des Minigolfplatzes sei der alte (allerdings meist nicht standortgerechte) Baumbestand abgeholzt worden. Auch seien einzelne Rückschnitte während der Vegetationsperiode erfolgt. Mehrmals hätten sich Bürger mit entsprechenden Hinweisen und Beschwerden an die Grünen gewandt. Solche Maßnahmen seien durchgeführt worden, ohne dass städtische Gremien damit befasst worden wären und hätten einschreiten können. An den betroffenen Standorten sollten, so die Grünen, standortgerechte Neupflanzungen durchgeführt werden. Rückschnitte dürften nur im unbedingt erforderlichen Maß und unter fachlicher Aufsicht durchgeführt werden.
Gerade im dicht bebauten und belasteten Stadtgebiet hätten auch nur halbwegs naturgemäß angelegte und geschützte Grünanlagen mit Bäumen, Sträuchern, Hecken und Bodendeckern eine wichtige Funktion als Lebensraum für Flora und Fauna. Solche Grünbereiche seien auch für die Lebensqualität der Bewohner bedeutsam: Pflanzen verbesserten das Kleinklima durch die Aufnahme von Kohlendioxid und die Abgabe von Sauerstoff; Staub und Lärm würden durch dichte Pflanzungen gefiltert und diese leisteten auch Sichtschutz. Solche Grünanlagen böten alleine vom Anblick her einen wohltuenden Ruhepunkt in der Innenstadt.
In der Weinheimer Landstraße wurde ein dichter Grünstreifen so drastisch zurückgeschnitten, dass dessen ökologische Funktion auf lange Zeit gestört sein wird. Auch die Anwohner dürften sich über den verschwundenen Sichtschutz wenig freuen.